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Robert Rechenauer Architekten

Hans-Sachs-Straße 6  80469 München  Telefon 089 236856‑0
info@rechenauer-architekten.de
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Neubau Gemeindezentrum mit Pfarramt Heilandskirche Unterhaching
Wettbewerb 2016

Ein neuer Kirchhof arrondiert die Heilandskirche zu einem Ensemble. Das städtebauliche Konzept ermöglicht eine differenzierte Ausbildung von unterschiedlichen Freiräumen, die großzügig untereinander agieren. 

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Der offene Laubengang am Vorplatz lädt - einem Portikus ähnlich - zum Betreten und zur Teilnahme am Gemeindeleben ein, bietet andererseits aber auch soviel Geschlossenheit, dass sich im Kirchhof die Gemeinde als Gemeinschaft erleben kann. Teils offene, teils geschlossenen Gänge verbinden alle Funktionsbereiche wetterfest und windgeschützt miteinander. Die markant geneigten Dächer mit dem Vis-à-vis von Kirche und Gemeindehaus unterstreichen die Zugehörigkeit der einzelnen Bauteile und artikulieren so das Zusammenspiel von sakraler und weltlicher Nutzung.

Das Gemeindehaus ist an der Liebigstraße situiert. Der Baukörper öffnet sich mit einer großen Fensterfront und direktem Austritt ins Freie zur Robert-Koch-Straße, was dem Haus einen offenen und einladenden Charakter verleiht. Licht und Ausblick bringen dem Innenraum im Wechsel von Jahres- und Tageszeit eine stimmungsvolle Atmosphäre. Die Raumproportionen gewährleisten eine gute Basis für die raumakustische Qualität des Saales, entsprechend diffuse oder absorptive Oberflächen an den Wänden und der Decke sorgen für die ausgewogene Akustik von Musik und Sprache. Das Foyer, das sich mit einem zweigeschossigen Flur bis zur Liebigstraße durchstreckt - und dort den zweiten Eingang artikuliert - erschließt auch das Pfarramt. Die benachbarte Wohnbebauung weist die gleiche Gebäudehöhe auf, was die unterschiedlichen Funktionsbereiche strukturell zu einem städtebaulichen Ensemble arrondiert. Die gleichniedrige Gebäudehöhe macht ihre Zugehörigkeit sichtbar und sorgt dafür, dass Turm und Kirche von aussen sichtbar bleiben.

Von der Liebigstraße erfolgt der Zugang zur Wohnbebauung, die - vom öffentlichen Betrieb dezent abgelöst - im Innenbereich des Grundstücks liegt. Die Wohnungen werden von einer Gasse, welche das Private vom Öffentlichen trennt, erschlossen. Die Wohnbereiche sind mit großformatigen Fenstern nach Osten und Süden orientiert.

In Anlehnung an die historischen Putzflächen der Heilandskirche, wird für das gesamte Areal ein helles, freundlich wirkendes Erscheinungsbild angestrebt. Um dem Ensemble einen eigenen gestalterischen Auftritt als modernen Kulturbau zu verleihen, wird vorgeschlagen, den Neubau des Gemeindehauses in hellem Sichtbeton und die Wohnbebauung in Mauerwerk mit Putz und weissem Anstrich zu errichten. Im Innenbereich dominieren warme Holztöne, die durch ihre haptischen Qualitäten überzeugen. Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und eine dauerhafte Wertschöpfung sollten so gegeben sein.

Auslober
Evangelisch-Lutherisches

Dekanat München
Kirchengemeindeamt
www.muenchen-evangelisch.de

Heilandskirche
www.heilandskirche.de 

Verfasser
Robert Rechenauer Architekt BDA

Silke Feurle
Natalie Deimel